Private Altersvorsorge

Beratungshilfe "Private-Altersvorsorge-Produkte"

 

  • Lebensversicherung/Rentenversicherung

 

  • Fondsgebundene Lebensversicherung/Fondspolice

 

  • Riester-Produkte (Angestellte und Arbeiter)

 

  • Rürup-Rente/Basisrente (Selbständige)

 

  • Altersvorsorge durch Gehaltsumwandlung (Direktversicherung)

 

Solche Verträge sind sehr Gebührenintensiv, erst recht in den ersten Jahren. Trotzdem werden sie nach ein paar Jahren oft abgebrochen, weil sie zum falschen Zeitpunkt gemacht wurden. Man war noch nicht in einer Lebensphase, um Nutzen und Sinn eines solchen Vertrages richtig beurteilen zu können. 

 

Steuervorteile und Prämien ausschöpfen klingt zwar verlockend, ist aber an nicht unerhebliche Bedingungen geknüpft, die sich einem erst dann erschließen könnten, wenn es Veränderungen im Leben gibt. Zudem muss man derzeit bezüglich dessen, was solche Verträge in der Zukunft wert sein werden, ein großes Fragezeichen setzen. Vermutlich wird das, was am Ende dabei raus kommt, in keinem gesunden Verhältnis zur Anstrengung beim Sparen stehen.

 

Sicher schließt das eine das andere nicht aus, aber wer noch seine ganze Zukunft vor sich hat sollte sich erst einmal auf das Schaffen von Wohneigentum konzentrieren. Über mietfreies Wohnen im Alter und/oder Mieteinnahmen kann man, richtig umgesetzt, wesentlich mehr mit seinem Geld erreichen. Je nachdem steht das zusätzlich für mehr Lebensqualität für die ganze Zeit bis zur Rente und natürlich auch darüber hinaus, während man im anderen Fall erst bis zum Eintritt in die Rente warten muss.

 

Bei diesen Vorsorge-Produkten kann es passieren, dass man mit dem Tod viel mitnimmt, worüber sich die Hinterbliebenen gegebenenfalls vermutlich sehr gefreut hätten. In diesem Fall freuen sich dann halt die Versicherungsgesellschaft und auch der Staat. Deshalb sollte die familiäre- und berufliche Zukunft schon deutlich erkennbar sein und man sollte sich bereits ein gutes Urteil darüber bilden können, ob man damit das Richtige anstrebt?

 

Solche Produkte sollte man gegebenenfalls nicht bei irgendeinem Anbieter abschließen. Über viele Jahre können sich die Unterschiede gewaltig aufsummieren, je nachdem, ob der Anbieter besser oder schlechter gewirtschaftet hat. Es gibt Anbieter, die leisten sich kaum Werbung und keinen teuren eigenen Außendienst. Diese Einsparungen können an Kunden weitergeben werden. Das wirkt sich in den Leistungen aus. Bei gezielten Recherchen im Internet wird sich dir einiges dazu erschließen.

 

Lasse Dir kein 08-15 Angebot unterbreiten. Ein vernünftiges Angebot kann erst dann erstellt werden, wenn deine erforderlichen „persönlichen Angaben“ in einer Maske eingegeben wurden. Bestehe auf ein Angebot das neben dem, was eh in ein Angebot gehört, den Verlauf  aller Jahre in einem Ablaufplan ausweist, mit sämtlichen anfallenden Gebühren, Prämien und Steuervorteilen. Zudem sollte daraus hervorgehen welche Beträge im Raum stehen, wenn die Einzahlungen ab einem bestimmten Zeitpunkt eingestellt werden.

 

Gibt es bezüglich der Ablaufleistung/Rentenzahlung verschiedene Hochrechnungen, dann kalkuliere mit dem, was als geringster Wert, oder garantierter Wert angegeben ist. Angesichts der Entwicklungen in den letzten Jahren wird das das Vernünftigste sein. Mache dir einmal Gedanken darüber, ob das was am Ende als "Garantiert" ausgewiesen ist in einem gesunden Verhältnis zu dem steht, was du bis dahin erbringen müsstest. Überschlage das ruhig mal mit dem Taschenrechner oder über zinsen-berechnen.de.

 

Solltest du ein solches Produkt in Betracht ziehen, dann könnte dir die folgende Checkliste dabei helfen, dass du keine Überraschung erlebst.


 

  • Wie hoch sind die anfallenden Gebühren? Sind sie fix, oder können sie noch erhöht werden?

 

  • Kannst du den Vertrag kündigen und Geld herausbekommen, wenn du das eingezahlte Geld aus irgendeinem Grund dringend brauchst?

 

  • Kannst du den Vertrag stilllegen oder stunden, wenn du Schwierigkeiten hast die monatliche Rate zu bezahlen? Wie ist die jeweilige Handhabung?

 

  • Vergleiche die angegebene Rendite, die mit dem "garantierten Wert" erzielt wird, mit der allgemeinen Geldwertentwicklung (Inflation).

 

  • Soll die Inflation durch eine Dynamik (regelmäßige Beitragserhöhung) ausgeglichen werden, wie entwickelt sich der Beitrag über die Jahre? Kann man die Dynamit auch aussetzen und wieder aktivieren?

 

  • Gibt es ein Kapitalwahlrecht, damit du bis zum Rentenbeginn entscheiden kannst, ob du dir dein Kapital auszahlen lassen kannst, oder läuft es ausschließlich auf eine Rente hinaus? Es könnte ja zum Beispiel sein, dass du kurz vor der Rente unheilbar krank wirst.

 

  • Ist eine Hinterbliebenenversorgung vorgesehen? Inwieweit können Ehegatten im Vertrag berücksichtigt werden, z.B. über eine Rentengarantiezeit? Entspricht das deinen Vorstellungen?

 

  • Wie werden die einmalige Kapitalzahlung oder ggf. die monatliche Rentenzahlung besteuert? Wie wirkt sich die nachgelagerte Besteuerung aus? Unbedingt anhand möglichst genauer Zahlen abwägen.

 

  • Welche Optionen gibt es für den Fall, dass du früher oder später in Rente gehen möchtest? Wie ist die Handhabung, wenn das gesetzliche Rentenalter steigt?

 

  • Wenn Börsenprodukte ein wesentlicher Bestandteil der Altersvorsorge sind, wie kann man einem Kurssturz vorbeugen, der kurz vor der Rente problematische Ausmaße annehmen könnte.

 

  • Was passiert mit dem eingezahlten Geld/Vertrag, wenn der Tod vor der Rente eintritt? Welcher Betrag steht dann für die Hinterbliebenen im Raum?

 

  • Wenn du selbständig bist und das Produkt einen Insolvenzschutz beinhaltet, dann solltest du das nicht einfach nur toll finden, sondern genau abwägen, wie sinnvoll das für dich sein kann.

 

Gehe den Vertrag vor der Unterschifft Punkt für Punkt durch, auch wenn du das sonst nie machst. Unterschreibe erst, wenn du alles genau verstanden hast. Es geht um sehr viel für dich!

 

Achtung: Für Steuer- und prämienrechtlich geförderte Altersvorsoge-Verträge gelten besondere Bedingungen. Sie können nicht als Sicherheit an eine Bank abgetreten werden. Im Rahmen einer möglichen Immobilienfinanzierung könnte das zu einem Problem werden.

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