Um diesen anspruchsvollen Artikel besser einordnen zu können siehst du ihn dir am besten erst dann an, wenn du dich schon etwas ausgiebiger mit der Materie beschäftigt oder noch besser, wenn schon eine Beratung dazu stattgefunden hat.
Um es gleich vorwegzunehmen, es handelt sich hierbei nicht um einen Artikel, der die BU-Versicherung infrage stellt. Er soll lediglich helfen, sie besser zu verstehen und beurteilen zu können. Inhaltlich ist der Artikel sicherlich nicht mit dem Vergleichbar, was einem sonst auf Seiten angeboten wird, wo es rein um den Verkauf einer solchen Versicherung geht.
Eine BU-Versicherung ist wichtig
In der Regel gibt es eine gewisse Zeit im Leben, wo man etwaige Konsequenzen nur für sich selbst zu verantworten hat und deshalb manches relativ gelassen sehen kann. Spätestens aber, wenn man mit seinem Einkommen für weitere Menschen verantwortlich ist, sollte man diese bezüglich der Folgen einer dauerhaften Berufsunfähigkeit schützen. Das gilt im Übrigen gegebenenfalls für beide Partner.
Eine BU-Versicherung sollte man nicht bei irgendeinem Anbieter abschließen, sondern bei einem ausgewiesenen Fachmann. Auf jeden Fall sollte man das Thema engagiert angehen und nicht an einen Anbieter geraten, der in der Vergangenheit bereits durch negative Geschäftspraktiken aufgefallen ist. Das lässt sich heutzutage im Internet recherchieren.
Vertragliches
6 Monate zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig und das für 3 Jahre prognostiziert. Das sind die Bedingungeneines Basistarifs, damit man überhaupt Leistungen aus eine BU-Versicherung erhalten kann. Es gibt Anbieter, die bessere Konditionen anbieten. Die Anforderungen, Bedingungen und Leistungen der verschiedenen Anbieter sind oft sehr unterschiedlich. Zudem gibt es Preisunterschiede bis zu 300 Prozent und die wichtigen Gesundheitsfragen können mehr oder weniger fair gestaltet sein. Für Beitragszuschläge wegen Vorerkrankungen werden unterschiedliche Maßstäbe angesetzt. Das Gleiche gilt für mögliche Risiken, die durch Freizeitaktivitäten oder Beruf gegeben sind.
Exklusiv nur bei Juhuu-Finance
Ein umfassender Artikel über das, was bei BU-Beratungen nicht unbedingt immer in der Form zum Ausdruck kommt. Solltest Du zu einer der folgenden Personengruppen gehören und das stresst dich, dann könnte sich dein Stress durch diesen Artikel etwas relativieren.
Über diese Argumente forcieren Vermittler gerne das BU-Geschäft
Klar ist die BU vom Grundsatz her sehr wichtig! Sie leistet in Form von monatlichen Zahlungen, wenn du zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig geworden bist, egal ob durch Krankheit oder Unfall, in der Freizeit oder im Beruf.
Warum gibt es dann trotzdem in nur ca. jedem 4. Haushalt eine BU. Und wie viele von diesen BU's werden dem Anspruch nicht gerecht, eine BU zu sein, die so ist, wie sie sein müsste. Da gibt es nämlich gewaltige Unterschiede!
Ein Grund für relativ wenigen BU-Versicherungen ist sicher, dass man in diesem Zusammenhang von vielen Fällen hört, wo die Versicherer ihre Kunden in jahrelange und teure Auseinandersetzungen verstricken und sich vor der Zahlung der Leistung drücken wollen.
Das Streitpotential ist auch relativ hoch:
Ein weiterer Grund für wenige BU's ist, dass sie im Verhältnis sehr teuer sind, verglichen mit anderen Risiko-Absicherungen/wichtigen Versicherungen. Die Gewinnspanne für die Versicherer ist dementsprechend hoch.
Früher gab es eine gute BU-Absicherung im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung. Nur Selbständige, die nicht freiwillig in die Rentenversicherung eingezahlt haben, brauchten eine BU. Als der Gesetzgeber die BU-Versicherung dann in eine verhältnismäßig magere Erwerbsminderungsrente umgewandelt hat, ist bei vielen Menschen eine sehr große Versorgungslücke entstanden. Einfach so! Er hat den Versicherern einen riesigen Markt übergeben, sicherlich nicht aus Versehen. Dementsprechend hat er es sicher auch bewusst versäumt, die Versicherer ausreichend in die Verantwortung zu nehmen, damit jeder eine Chance hat, die Versorgungslücke schließen zu können. Das nützen die jetzt natürlich rigoros für sich.
Die Folge ist, dass sehr viele Menschen, vor allem Familien mit Kindern, vom sogenannten Sozialstaat im Stich gelassen wurden. Viele können sich diesen elementaren Schutz oft einfach nicht mehr leisten und müssten gegebenenfalls mit der Erwerbsminderungsrente zurechtkommen. Sie können eigentlich nur hoffen, dass der Extremfall nicht eintritt oder sie über die Berufsgenossenschaft wieder schnell in Arbeit gebracht werden können. Hier sollte seitens des Gesetzgebers dringend nachgearbeitet bzw. für mehr Fairness gesorgt werden.
Ein weiteres Bonbon, das der Gesetzgeber den Versicherern für mehr Geschäft gereicht hat ist, dass bei Berufsunfähigkeit in den ersten 5 Berufsjahren (inklusive Ausbildung), überhaupt noch keinen Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Erwerbsminderungs-Rente besteht. Man wird also indirekt gezwungen, schon mit Beginn der Berufsausbildung eine BU abzuschließen.
Umgekehrt dargestellt und mit etwas Sarkasmus lässt sich das BU-Desaster sogar positiv bewerten
Wie eingangs erwähnt gibt es eine Statistik, mir der Kunden gerne ins Gewissen geredet wird. Jeder Vierte wird während seines Berufslebens einmal wegen Krankheit berufsunfähig. Das mag stimmen, aber jeder weiß auch, dass das Ergebnis einer Statistik ganz anderes aussehen kann, wenn man nur einen weiteren Parameter hinzufügt oder einen weglässt. Diese Statistik anzuwenden ist reißerisch, es sei denn, man gibt z.B. noch die folgenden Informationen dazu:
Über eine BU sollten sich auf jeden Fall die folgenden Personengruppen sehr früh Gedanken machen:
Was bringt eine BU, mit der man gegebenenfalls nicht durchs Leben kommt? Das ist Geldverschwendung. Oft im Zusammenhang mit dem Folgenden zu finden:
Selbst die Einsteiger BU's für Auszubildende sind leider schon recht teuer, wegen der Erhöhungs-Option ohne erneute Gesundheitsprüfung. Aber wie realistisch ist es, dass einem diese Option einen wirklichen Nutzen bringen könnte? Damit sollte man sich vor einem Abschluss gut beschäftigen und es nicht nur als überzeugendes Argument zur Kenntnis nehmen.
Versicherungen vermeiden jedes Risiko zahlen zu müssen und persönliche Schicksale interessieren sie nicht. Warum bieten die Versicherer für junge Menschen also vermeintlich günstige Einsteiger-BU's an, die man bis zu einem bestimmten Alter ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen kann? Ganz einfach, Sie sehen kaum ein Risiko zahlen zu müssen.
Fakt ist auch, dass man so eine BU nicht mehr einfach erhöhen kann, wenn man z.B. während der Ausbildung schon berufsunfähig geworden ist. Was nützt einem in so einem Fall dann eine verhältnismäßig kleine BU-Rente, die einem nicht wirklich weiter hilft und schon gar nicht durchs Leben bringen kann. Man wird also, wenn es irgendwie geht, wieder einen machbaren Beruf ausüben müssen. Niemand wird sich für den Rest seines Lebens auf einer mageren BU-Rente ausruhen wollen.
In diesem Zusammenhang sollte man sich auch mal zu Folgendem Gedanken machen:
Natürlich kann Berufsunfähigkeit jeden treffen und das auch schon sehr früh. Natürlich wird sich auch niemand trauen, jemandem zu sagen, du brauchst keine BU. Das wird auch in diesem Artikel nicht passieren! Am Ende könnte es nämlich so kommen, dass einer unter Zehntausenden tatsächlich von Berufsunfähigkeit betroffen ist und anfängt zu klagen, auch wenn es nur ein kurzzeitiger Zustand wäre. Genau dieser Umstand ist es aber auch, der den Versicherern viel Geld einbringt.
Es gibt Menschen, die vertreten mit Bezug auf Versicherungen die Ansicht, dass es einen immer treffen kann, man deswegen aber trotzdem nicht zu jeder Zeit gegen alles versichert sein muss und manchmal auch nicht sein kann. Die könnten damit tatsächlich auch beim Thema BU richtig liegen und somit ihr Geld vielleicht sinnvoller einsetzen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen richtig trifft und dass man dann auch noch Leistungen aus der Versicherung erhält, die kann nämlich als relativ gering eingestuft, wenn man alle möglichen Umstände mit in Betracht zieht. Und dann gibt es da ja trotzdem immer noch die Leistungen aus der gesetzlich verankerten Erwerbsminderungsrente oder die Berufsgenossenschaft hilft einem über einen längeren Zeitraum wieder auf die Beine. Man darf nur nicht stur sein und auf dem Alten beharren, wie es der Verzicht auf abstrakte "Verweisbarkeit" suggeriert. Kunden meinen dann nämlich, es einfacher zu haben, um ggf. nichts mehr arbeiten zu müssen.
Bei der Abwägung, bezüglich der Dringlichkeit für eine BU-Versicherung, könnte auch die jeweilige Lebensphase eine entscheidende Rolle spielen und was man für ein "Typ Mensch" ist. Es gibt eine Zeit, da ist man hauptsächlich für sich selbst verantwortlich. Da ist man noch flexibel und kann eine schwierige Phase zur Not auch mal irgendwie überstehen. Man wird ja auch nicht von heute auf morgen mal schnell als berufsunfähig eingestuft. Das kann ein sehr langer Prozess sein. Dazwischen gibt es eine längere Phase, die über den Arbeitgeber, die Krankenkassen und ggf. die Berufsgenossenschaft abgedeckt ist. Die hätten alle ein Interesse daran, dich wieder möglichst fit für eine Tätigkeit zu machen. In manchen Fällen wäre es sicher sinnvoller darauf zu bauen, als auf Leistungen aus einer BU-Versicherung zu hoffen.
Bei einem frühen Einstieg in die BU-Versicherung profitiert man dauerhaft von einem günstigeren Beitrag. Wenn nur das der Grund für einen frühen Einstieg ist, dann könnte die Rechnung nicht aufgehen. Eine BU ist keine Zahnversicherung. Das Leben steckt voller Veränderungen. Der ursprüngliche Tarif könnte sich dadurch irgendwann als ungeeignet herauskristallisieren und dann fängt man sowieso wieder ganz vor vorne an.
Das denken viele, aber irgendeine berufliche Unverträglichkeit während der Ausbildung reicht sicher nicht aus, um an eine BU-Rente und damit durchs Leben zu kommen. Ohne besondere Risiken, z.B. wegen vererblicher Krankheiten aus der Familie heraus, ereilen die wenigsten jungen Menschen besondere Krankheiten, die zu Leistungen aus einer BU führen könnten. Auch wenn das von Vermittlern gerne so dargestellt wird.
Zum Schluss noch eine Alternative, wo es auch um Berufsunfähigkeit geht
Berufsunfähigkeits-Absicherung kann auch Bestandteil einer Unfallversicherung sein. Sie leistet in Form einer Einmalzahlung (nicht in Form einer zähen Rente), wenn man seinem ausgeübten Beruf infolge von dauerhafter Invalidität, ab einem bestimmten Invaliditätsgrad, nicht mehr nachgehen kann.
Sie leistet nicht bei Krankheit, ist dafür aber auch um ein Vielfaches günstiger. Hier könnte man für sich abwägen, ob man glaubt, eher mal wegen einer Krankheit oder wegen eines Unfalls berufsunfähig werden zu können. In jungen Jahren ist man in vielem noch relativ unerfahren und man geht eher Risiken ein. Deshalb ist die Überlegung, eher so etwas abzuschließen, durchaus legitim. Man will ja vielleicht auch noch etwas Luft zum Sparen haben. Diese ausgesprochen günstige Form der BU-Absicherung kann übrigens auch dann gut passen, wenn man die bei der Ausübung seines Berufes einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt ist (z.B. Pannenhelfer, Bauarbeiter, Zimmerleute, Polizei, Notarzt).
Zudem ist es sowieso kein Fehler, eine Unfallversicherung zu haben. Im Vergleich zur BU gibt es weniger Streitpotential und Gelder werden gegebenenfalls recht schnell ausbezahlt. In so einer entsprechenden Situation könnte nämlich ein größerer Geldbetrag, der schnell ausbezahlt wird, wesentlich hilfreicher sein, als eine monatliche Rente.
Mit der reinen BU ist alles abgedeckt. Einiges spricht aber auch für die "Variante Unfallversicherung". Vor allem in jungen Jahren sollte man beide Optionen gegenüberstellen und dann gut entscheiden. Das sollten künftig auch die Vermittler unterstützen, obwohl die reine BU-Versicherung natürlich das bessere Geschäft darstellt. Alles andere ist einfach unseriös.
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