Egal ob bei einem Finanzierungsfachmann oder über das Internet, du solltest dich aktiv in die Finanzierung mit einbringen können und nicht nur ein stiller Zuhörer und am Ende ein vertrauensvoller Kunde sein. Dafür ist dieser Artikel gedacht. Im anderen Fall kann es dich unnötigerweise schnell viele Jahre und mehrere zigtausende bis über hunderttausend Euro zusätzlich kosten, je nach Vorhaben. Nicht selten leidet nach einer Fehleinschätzung das Familienglück darunter oder die Familie zerbricht sogar daran.
Nehme deshalb das Folgende bitte ernst! Bevor du eine Finanzierung unterschreibst, solltest du hinter die nächsten Punkte einen grünen Haken setzen können, damit dir das nicht passiert. Es gehört zu einer vollständigen Finanzierungsinformation unbedingt dazu, weil davon abhängt, wie weit du mit deiner Finanzierung kommst. Das eigentliche Finanzierungswissen ist dagegen eine reine Formsache.
Bist du dir sicher, ein gutes Geschäft zu machen? Es geht um unglaublich viel. Hast du dir ausreichend Zeit für Vergleiche genommen, gut abgewogen und nicht unter Druck gehandelt.
Du planst den Neubau eines Eigenheimes? Bist du dir sicher, dass du entsprechend dem, was dir Juhuu-Finance sonst zum Thema bietet, die richtige Entscheidung bezüglich deines geplanten Vorhabens getroffen hast? Ist die Familienplanung abgeschlossen? Passen Lage, Entfernungen und Umstände auch langfristig. Hast du an später gedacht, bis hin, wie es im Rentenalter aussehen könnte?
Bist du dir auch sicher einen korrekten, fairen und zuverlässigen Anbieter gefunden zu haben, mit Bezug auf Preis, Leistung, Zahlungsmodalitäten, Durchführung und Ausführung? 10 bis 15 Prozent der Gesamtkosten, können hier als Unterschied durchaus im Raum stehen. Nicht, dass du z.B. schon mit 50.000 Euro minus startest und dafür auch noch Zinsen und Tilgung bezahlen musst. Das macht in z.B. 30 Jahren einen gewaltigen Unterschied aus.
Bist du dir sicher, dass dein Angebot vollständig ist? Nicht, dass noch erhebliche Zusatz-Kosten im Raum stehen, wo du dann schauen kannst, wie du das geregelt bekommst. Das kommt leider nicht gerade selten vor und manchmal wird es von den Anbietern auch bewusst so gehandhabt. Wenn der Vertrag dafür passt und du das nicht gemerkt hast, dann musst du später auch schauen, wie du damit klarkommst. So die Devise! Das können z.B. sein: Hausabschlusskosten, Statik-Berechnungen, Straßenerschließung und was sonst aufgrund diverser Begebenheiten noch so im Raum stehen könnte. Es kann sich durchaus auch erst während der Bauphase herauskristallisieren, wo man Mehrleistung oder -qualität braucht. In der Summe sprechen wir allein in diesem Absatz von vielleicht mehreren zehntausend Euro.
Bist du dir sicher, dass alles nach Plan verlaufen wird, was aus deinen Reihen kommt, wie: Geldgeschenke, Privat-Darlehen, Eigenleistungen, Unterstützung am Bau durch Freunde und Verwandte und ggf. Zusagen, dass ein bestimmter Darlehensbetrag auf einem anderen Objekt abgesichert werden kann. Auch ausfallende Erbschaften können Probleme verursachen, wenn die Finanzierung darauf ausgelegt ist.
Eine größere Nachfinanzierung ist mit das Unangenehmste, was dir passieren kann. Abgesehen davon, dass du schon mal wieder vortanzen darfst, musst du jeden Monat eine größere Rate bezahlen als ursprünglich geplant. Hast du viel Tilgung in deine Finanzierung eingebaut, kannst du davon vielleicht etwas wegnehmen, damit die Belastung gleich bleibt. Damit muss die Bank einverstanden sein. Natürlich verursacht das dann eine längere Laufzeit.
Bestimmt kannst du bis hierher nachvollziehen, wie aus einem zu teuren Kaufpreis und einer größeren Nachfinanzierung ein richtig schlechtes Geschäft für dich zustande kommen kann. Das kommt im Übrigen öfter vor, als man vielleicht denkt.
Wie wir alle wissen, gibt es Anbieter, die "Finanzierungen ohne Eigenkapital" anbieten. Wenn du kein Eigenkapital hast und dich an so einen Finanzierer wendest, musst du besonders darauf achtgeben, alles gut geplant zu haben und auch einhalten zu können. Wenn du das nicht schaffst, könnten anstatt Freude und Glück leider viele ungemütliche Jahre auf dich und deine Lieben warten.
Es gibt bei Juhuu-Finance einen ausführlichen Artikel zum Thema "Eigenkapital". Wenn du ihn noch nicht kennst und auch kein Eigenkapital hast, dann gehe diesen Artikel bitte einmal gründlich durch. Fakt ist, vernünftig finanziert gibt es keine Eigenheim-Finanzierung zum Preis der Miete, wie manche gerne herumerzählen. Ein Haus und eine Finanzierung sind im Gegensatz zu einer Mietwohnung immer mit Mehrkosten verbunden, z.B. mit Bezug auf damit verbundene Versicherungen, Unterhaltskosten und "Vorsorge fürs Haus".
Die Institute interessiert es nicht, wenn man ihnen versucht glaubhaft zu machen, wozu man im Falle einer Finanzierung fähig wäre. Schon gar nicht, wenn man bisher so gut wie nichts sparen konnte. Anstatt sich in große Gefahr zu begeben ist es in so einem Fall sicher besser, einfach nochmal ein paar Jahre eine Belastungsprobe zu machen und dabei möglichst viel zu sparen. Jedes Kreditinstitut wird das honorieren und anerkennen, auch wenn dabei die geforderten 20 Prozent Eigenkapital nicht mehr ganz zustande kommen.
Finanzieren geht eigentlich ganz einfach.
Das Wichtigste ist, und das ist bei weitem nicht immer der Fall, man muss wissen, was Zins und Tilgung sind und wie die sich zueinander verhalten.
Zinsen sind das, was die Bank von dir verlangt, dafür, dass sie dir das Geld leiht. Es gibt einen Nominalzins und einen Effektivzins. Die Tilgung bestimmt den Betrag, mit dem du dein Darlehen nach und nach zurückzahlst. Während der Zins gegeben ist, grundsätzlich aber zu verhandeln wäre, kannst du mit der Höhe der Tilgung variieren.
Deine Finanzierungsrate ergibt sich aus dem Nominalzinssatz (Nettozinssatz) und der vereinbarten Tilgung. Zählt man beides zusammen, lässt sich daraus dein jährlicher Beitrag errechnen. Durch 12 geteilt, ergibt das dann deine monatliche Rate.
Beim Effektivzinssatz (Bruttozinssatz) werden hinzukommende Kosten, Gebühren und der Zahlungsmodus (ob Zinszahlungen am Anfang oder Ende des Monats stattfinden) in einen entsprechenden Zins umgerechnet und auf dem Nominalzins zugeschlagen. Deshalb ist der Effektivzins immer etwas höher als der nominale Zins. Dieser Mehrzins wirkt sich jedoch nicht auf die monatliche Belastung aus, sondern er verlängert die Laufzeit entsprechend.
Dann muss man nur noch ein "Annuitätendarlehen" verstehen. Mit solchen Darlehen werden Immobilien in der Regel finanziert. Das ist ein Darlehen, bei dem sich die monatliche Rate, wie bereits beschrieben, aus Zins und Tilgung errechnet. Obwohl du aufgrund der Tilgung ja jeden Monat einen kleinen Anteil deines Darlehens zurückzahlst, bleibt die Rate immer gleich. Was du mehr zahlst, wird automatisch als zusätzliche Tilgung verrechnet.
Dadurch war es zum Beispiel früher so, dass ein Darlehen mit 6 Prozent Zins und 1 Prozent Tilgung schon in ca. 30 Jahren zurückgezahlt war. Wie sich der Sachverhalt bei einem niedrigeren Zinssatz auswirkt, das solltest du selbst herausfinden. Daraus kannst du nämlich sehr wichtige Schlüsse für deine anstehende Finanzierung ziehen.
Dazu empfehle ich dir, die Webseite zinsen-berechnen.de aufzusuchen und sich mit ihr zu beschäftigen. Das Programm ist super. Man kann damit nahezu alles in jeder Richtung rechnen. Spiele mit Zins, Tilgung und Laufzeiten. Wenn es dir anfangs etwas schwerfällt, dich zurechtzufinden, bleibe bitte dran und fuchse und recherchiere dich rein. Das sind vielleicht lediglich ein paar unterhaltsame Stunden, die für dich sehr viel bedeuten können. Du wirst sicher sehr viele Aha-Effekte haben, was deine potenzielle Finanzierung anbelangt. Über vieles davon wird sich sogar manch ein Finanzierer nicht im Klaren sein.
Die Zeit, das alles für dich auszuarbeiten, wird sich auch kein Vermittler für dich nehmen. Er wird dir irgendetwas unterbreiten und wenn du den Unterschied nicht kennst, machst du eventuell einen unnötigen Fehler. Darauf solltest du verzichten, wenn es um deine Zukunft und viel Geld geht.
Rechne dabei bitte auch mal aus, wie hoch du die Tilgung bei einem relativ niedrigen Zinssatz ansetzen musst, damit du da auch nach ca. 30 Jahren fertig wärst? Bei den heutigen Immobilienpreisen, den hohen Lebenshaltungskosten und den im Verhältnis geringen Löhnen ist das nahezu unmöglich, ist aber auch nicht nötig. Im Artikel "Aspekte rund um Wohneigentum" kannst du mehr darüber erfahren.
Wenn du bei deinen Berechnungen jetzt aber grundsätzlich verstanden hast, in welchem Verhältnis Zins und Tilgung zueinander stehen, kannst du jedes diverse oder verlockende Finanzierungsangebot bezüglich seiner Sinnhaftigkeit beurteilen.
So, viel Wichtiges ist geschrieben. Der Rest ist nur noch über Fact Sheets zu bewältigen, sonst wird der Artikel zu lang. Dieser Artikel ist allerdings gerade in der Fertigstellung. Bitte, habe noch etwas Geduld.
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